AUSSCHNITT (Akif Pirinçci ist auch „halbgar“ bereits lesenswert) aus dem Artikel über Aydan Özoğuz, an dem ich gerade arbeite …
„Lange hatte man von der Frau, deren Erscheinungsbild an eine karge anatolische Felslandschaft erinnert, nichts gehört. Also zwei oder drei Monate lang nichts. Bis sie sich am 14. Mai im Berliner „Tagesspiegel“ wie mit einem Tusch zu der nicht wirklich ernstgemeinten Leitkultur-Debatte wieder zu Wort meldete. Schon die erste Salve dürfte für Tumult unter den Anstaltsinsassen vor der Tablettenausgabe gesorgt haben:
„Deutschland ist vielfältig und das ist manchen zu kompliziert. Im Wechsel der Jahreszeiten wird deshalb eine Leitkultur eingefordert, die für Ordnung und Orientierung sorgen soll. Sobald diese Leitkultur aber inhaltlich gefüllt wird, gleitet die Debatte ins Lächerliche und Absurde, die Vorschläge verkommen zum Klischee des Deutschsein. Kein Wunder, denn eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar. Schon historisch haben eher regionale Kulturen, haben…
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